Charakteristik
Individualreise
Wizebsk - Polozk
5 Tage
Persönlicher deutschsprachiger Reiseführer
Bus, PKW
3* Hotel
1 Ausflug
Kunst und Geschichte
Highlights
lokale Küche
belarussische Kunstszene
Spuren von Marc Chagall
Schiffsausflug auf der Dwina
die älteste Stadt von Belarus
Preis ab 580 Euro pro Person (ab 2 Personen)
im Preis enthalten
Visagebühr
Bus- oder Bahntickets
4 Übernachtungen
Frühstück und eine weitere warme Mahlzeit pro Tag
Reiseleitung
Eintrittsgelder laut Programm
nicht im Preis enthalten
Flugtickets
Krankenversicherung
Trinkgelder
weitere Mahlzeiten

Unsere Witebsk Reise führt Sie in die wichtigste Industriestadt im Nordosten Weissrusslands. Am Zusammenfluß von Wisba und Düna (Dwina) lernen Sie eine alte Handelsmetrople und ein feinsinniges Kunstzentrum in auffallend westlich geprägter Atmosphäre kennen.

Witebsk blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück, die in der Kiewer Rus Ihren Anfang nahm. Als mittelalterliches Handelszentrum wechselte es mehrfach den Regenten, der jeweils im Antlitz der Stadt seinen Stempel hinterließ. Die Stadt war litauisch, polnisch, russisch und wurde von Angehörigen vieler Nationen und Religionen bevölkert. Napoleon belagerte und zerstörte Witebsk; damit legte er 1812 den Grundstein für das katastrophale Ende seines Russlandfeldzuges.

Besonders stolz ist man in Witebsk auf die Straßenbahn. Witebsk war die erste Stadt in Belarus, in der dieses Verkehrsmittel fuhr (seit 1898). Sogar in Moskau und Sankt-Petersburg wurden Straßenbahn später eingeführt.
In den beiden Weltkriegen wurde Witebsk wie so viele osteuropäische Städte fast vollständig zerstört und anschließend mühevoll wieder aufgebaut, wobei jedoch von der historischen Originalsubstanz nur wenig erhalten und überliefert wurde. Nichtsdestotrotz hat die Stadt durchaus Sehenswertes zu bieten.

Unauflöslich ist Witebsk mit dem Namen Marc Chagall verbunden, dem Sohn der Stadt und weltbekannten Mitglied der russischen Avantgarde. Witebsk war das Zentrum dieser Kunstrichtung Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Viele Museum, Galerien und Denkmäler der Stadt beschäftigen sich mit Marc Chagalls Zeit in Witebsk und seinen Zeitgenossen, darunter Kasimir Malewitsch und El Lisizki.

Dank dieser berühmten Maler sowie dem internationalen Kunstfestival Slawjanski Basar gilt Witebsk als kulturelle Hauptstadt des Landes.

 

1. TagAnreise nach Witebsk

Nach Witebsk kann man im bequemen Reisebus oder der Eisenbahn reisen. Sollten Sie über Minsk anreisen, bietet sich ein Besuch der Hauptstadt an, den wir gerne für Sie organisieren. Unser deutschsprachiger Reiseführer heißt Sie herzlich in Witebsk willkommen und bringt Sie in Ihr Hotel.

Dort angekommen ist er Ihnen beim Bezug Ihrer Zimmer und den Registrierungsformalitäten behilflich. Anschließend bespricht er mit Ihnen das Programm der kommenden Tage, gibt Ihnen wertvolle Tipps zur Stadt und zum Land und beantwortet alle Ihre Fragen. Gemeinsam unternehmen Sie einen Spaziergang durch die Stadt und essen in einem landestypischen Restaurant zu Abend.

2. TagWitebsk Stadtrundgang

Nach dem Frühstück holt Ihr Reiseführer Sie vom Hotel ab und taucht mit Ihnen in die magische Atmosphäre der belarussischen Kulturhauptstadt ein. Erst geht Ihr Spaziergang zur liebevoll restaurierten Altstadt.

Der Kern der Altstadt ist das pittoreske Rathaus, die Ausichtsplattform des Rathauses bietet einen schönen Blick über die Stadt. Weiter entdecken Sie die restaurierte Auferstehungskirche mit einem malerischen Blick auf die vorbeifließende Dwina, ebenso die Maria-Verkündigungs-Kirche, eine der ältesten Kirchen von Belarus. Weiter geht es auf den Uspenski Berg, einen weitläufigen städtischen Park mit Denkmal zu Napoleons Russlandfeldzug 1812, bei dem die Stadt fast vollständig zerstört wurde.

Anschließend nehmen Sie das für die weissrussische Nationalkultur wichtige Dramentheater "Jakub Kolas" in Augenschein, und spazieren weiter zur Kirowstraße. Ein Tipp: kehren Sie am Abend zur Kirow-Straße zurück, wenn die Stadt festlich erleuchtet ist. Der nächste Halt ist das Haus, in dem Kasimir Malewitsch und Marc Chagall ihre gemeinsame Kunstwerkstatt und Kunstschule hatten.

Zu Mittag essen Sie im lokalen Restaurant Ussadba mit belarussischer und europäischer Küche, welches sich im Herzen des Stadtparks befindet.

Gestärkt machen Sie sich danach auf, um die Hauptkathedrale Maria Schutz und Fürbitte der Erzdiözese Witebsk zu besichtigen. Sehenswert auf dem Weg ist außerdem die Stelle, an der das Haus stand, in dem Chagall unter den Fittichen seines Lehrers Judel (Jurij) Pen, einem Schüler Ilja Repins, die Malerei erlernte.

Danach besuchen Sie die Spielstätte des Slawjanskij Basar (größtes internationales Kultur- und Sängerfest in Belarus, das einmal im Jahr im Juli stattfindet) und statten dem lokalen Markt Smolenski einen Besuch ab, auf dem lokale Erzeuger ihre Lebensmittel feilbieten. Zum Abschluss der Führung gehen Sie zum imposanten zentralen Siegesplatz, einem pompösen Denkmalkomplex zum zweiten Weltkrieg. Gegen 16:00 Uhr ist Ihre Führung zu Ende und Sie können Witebsk weiter auf eigene Faust erkunden oder sich im Hotel ausruhen.

Gegen Abend holt Sie Ihr Reiseführer ab, gemeinsam besuchen Sie einen Künstler im Umfeld seines gegenwärtigen Schaffens. Es handelt sich um Alexander Nikolaewitsch, Grafiker und Literat, Urheber zahlreicher Bücher, die sich mit Schriftkunst beschäftigen. Der Künstler gibt Ihnen einen Überblick über die belarussische Kunstgeschichte und erzählt, was sich heute in der belarussischen Kunstszene abspielt. Gemeinsam essen Sie zu Abend.

3. TagWitebsk - Stadt der Künste. Marc Chagall, Ilja Repin, Kasimir Malewitsch

Nach dem Frühstück holt Sie der Reiseführer im Hotel ab. Mit dem Auto fahren sie in das ehemalige jüdische Viertel von Witebsk. Nach einer kurzen Einführung in die jüdische Vergangenheit der Stadt besuchen Sie das Marc Chagall Museum, wo der Künstler seine Kindheit und Jugendjahre verbrachte. Danach folgt ein Spaziergang zur Ruine der alten Pokrovskaja Synagoge, die ehemals größte Synagoge in Witebsk.

Im Anschluss daran fahren sie zum Marc Chagall Art Center, ein weiteres, dem Künstler gewidmetes Museum mit zahlreichen Radierungen Chagalls. Weiter besuchen Sie das Witebsker Kunstmuseum, wo Sie belarussische Volkskunst, Bilder von Judel Pen und anderen Witebsker Malern bestaunen können.

Zu Mittag kehren Sie in eines der besten Restaurante der Stadt ein, ins Solotoj Lew.

Nach dem Mittagessen verlassen Sie Witebsk und fahren ca. 20km in Richtung Nordosten nach Zdravnevo, wo sich das Sommerhaus von Ilja Repin befindet, in dem sich der bekannte Maler zwischen 1892 und 1902 regelmäßig aufhielt und welches heute als Museum fungiert. Direkt am Fluss Dwina gelegen, können Sie hier ein Stück ländliches Weissrussland genießen.

Für die Abendgestaltung bieten sich sich einige Alternativen. Falls Sie die gewonnenen Eindrücke auf sich wirken lassen wollen bietet sich ein Abend zu Ihrer freien Verfügung an. Daneben bietet sich die Möglichkeit des Besuchs einer kulturellen Veranstaltung; auf Wunsch besorgen wir für Sie gern Eintrittskarten für ein Theaterstück im Drama Theater bzw. im Puppentheater (auf belarussisch oder russisch), oder für ein Konzert in der Philharmonie (je nach Spielplan). Sollten Sie zur Zeit des Kulturfestivals Slawjanskij Basar in Witebsk weilen, besorgen wir selbstverständlich auch für dieses Ereignis Eintrittskarten. Die dritte Alternative passt in die Sommerzeit: eine Schiffsausflug auf der Dwina rund um Witebsk. Während der Schifffahrt lernen Sie die Stadt aus einer anderen Perspektive kennen.

4. TagTagesausflug nach Polozk

Nach dem Frühstück holt Sie Ihr Reiseführer vom Hotel ab, gemeinsam fahren Sie in das 100km entfernte Polotsk. Polozk ist die älteste Stadt Weissrusslands und war im frühen Mittelalter eines der bedeutendsten aus der Kiewer Rus hervorgegangen Fürstentümer auf belarussischem Gebiet. Da Polozk am Ufer des Flusses Polota liegt, war die Stadt ein wichtiges Handelszentrum auf dem Weg von den Warägern zu den Griechen.

Ihre Stadtführung beginnen Sie mit der Besichtigung der berühmten Sophienkathedrale. Die Ruine der Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, auf den Resten entstand im 18. Jahrhundert eine Barockkathedrale.

Danach geht es zu dem heute noch bestehenden Kloster der heiligen Euphrosinia und zu der sich im Kloster befindlichen Erlöserkirche aus dem 12. Jahrhundert mit sehr beeindruckenden, zum Teil restaurierten Deckenfresken und Reliquien der Heiligen. Durch das Kloster führt Sie eine Nonne.

Im Anschluss daran bummeln Sie durch die Nishnaja Pokrovskaja Straße entlang der Dwina, der Hauptstraße Polozks vor der russischen Revolution. Im Stadtzentrum essen Sie in einem lokalen Restaurant zu Mittag. Anschließend statten sie dem Buchdruckmuseum einen Besuch ab. Das Museum beherbergt eine beeindruckende Bibliothek von Simeon Polotski (auch bekannt als Symeon von Polazk, geboren Samuel Piotrowski-Sitnianowicz), einem bedeutenden orthodoxen Lehrer, Dichter und Übersetzer im Russland des 17. Jahrhunderts.

Bevor Sie sich auf den Weg zum Bahnhof machen, um mit dem Zug nach Witebsk zurückzukehren, bietet sich noch die Gelegenheit durch das moderne Zentrum der Stadt zu bummeln, das mit zahlreichen Denkmälern und viel Grün zum Verweilen einlädt.

Zu Abend essen Sie bei einer belarussischen Familie, die Ihnen köstliche lokale Spezialitäten, darunter die so typischen Draniki und Borschtsch, zubereitet und Ihnen einen privaten Einblick in Ihre Lebensrealität gewährt.

5. TagAbreise aus Witebsk

Am Tag des Abschieds bietet sich noch manche Möglichkeit, Belarus näher kennenzulernen. Falls Sie sich mit der jüdischen Geschichte auseinandersetzen möchten, bietet sich eine Führung im ehemaligen jüdischen Viertel in Witebsk an, während derer Sie den jüdischen Friedhof besuchen und sich mit dem lokalen Rabbiner in der Synagoge treffen, der Ihnen über die jüdische Geschichte in Witebsk und Belarus erzählt.

Wenn Ihre Reise weiter nach Minsk geht, liegen auf Ihrem Weg in die Hauptstadt noch einige sehr sehenswerte Orte. So fahren Sie am Beresinski Biosphärenreservat vorbei, einem der größten europäischen Moorgebiete. Eine weiterte Station ist das Dorf Schunewka, das im 2. Weltkrieg mit allen 66 Einwohnern von der deutschen Wehrmacht niedergebrannt wurde. Heute steht an diesem Ort ein beeindruckendes Mahnmal zum Gedenken an die Opfer dieser Tragödie.

Eine weitere Zwischenstation ist Budslau, einer der wichtigsten Orte des katholischen Lebens in Belarus. Der Pilgerort beherbergt die 1617 erstmals erwähnte Ikone der Gottesmutter von Budslau. Sie befindet sich in der Kirche Maria Himmelfahrt die 1643 errichtet wurde und wo heute noch Bernhardinermönche zu Hause sind. Die Kirche ist eines von drei Gotteshäusern in Belarus, denen von Rom der Titel „Basilica Minor“ verliehen wurde.

Der letzte Halt vor dem Flughafen Minsk ist Chatyn, das stellvertretend für die zahllosen Dörfer und Ortschaften steht, die die Deutschen vor allem während des Partisanenkrieges 1942-44 zerstörten. Der bekannteste belarussische Architekt, der mittlerweile verstorbene Leonid Lewin, hat hier 1969 ein sehr eindrucksvolles Mahnmal geschaffen.

Etwa 30 Autominuten von Chatyn liegt der Minsker Flughafen, zu dem wir Sie gerne bringen.

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