Belarus wird oft als Lunge Europas bezeichnet, denn im Land liegen die größten europäischen Moorgebiete. Die Hälfte des Territoriums des Nationalpark Prypjatski (den Namen gab dem Nationalpark der Fluß Prypjat, der im Norden des Parks fließt) besteht aus ausgedehnten Moorgebieten, die als landschaftliches Highlight des Nationalparks gelten. Die unter strengem Naturschutz stehenden Moore sind in ihren Ausmaßen und ihrer Flora und Fauna einzigartig in Europa. Sie liegen in der Region Polesien ganz im Süden des Landes. Vor 2500 Jahren lag an gleicher Stelle ein Meer, dass erstmals vom griechischen Historiker Herodot erwähnt wurde. Dieses Meer war der Ursprung der Region Polesien und seiner Moorgebiete. Unweit des Parks liegt eine der ältesten belarussischen Städte, Turau, die ebenfalls zu einem Besuch einlädt. Zu den Mooren gelangen Sie durch sich selbst überlassene Urwälder mit Eichen, Birken, Espen, Erlen und Kiefern. Viele Bäume sind schon alt, sie wachsen hier seit ungefähr 200 Jahren. Es gibt besonders alte Exemplare, wie eine 800-jährige Eiche oder eine 650-jährige Kiefer. Da der Wald meist in feuchten Flußniederungen liegt, wachsen hier viele einzigartige Pflanzen wie die Zwergbirke, die Moor-Birke, der Sumpfporst, die Rauschbeere, sowie Myrte und Astmoos. Die Moore bieten wichtige Lebensräume für Wildvögel und Nagetiere. Im April und Mai lohnt sich ein Besuch für Vogelliebhaber besonders. Auf dem Territorium des Nationalparks leben 256 Vogelarten. Unter besonderem Schutz stehen unter anderem der graue Kranich, der Schwarzstorch, die Sumpfohreule, der Grünspecht, die Lasurmeise und der Seeadler.
Gemeinsam mit einem erfahrenen Guide begeben Sie sich auf eine ca. dreistündige Wanderung durch die Moorgebiete und erfahren allerlei interessantes zu Geschichte und Flora und Fauna des Moors.