Totengedenktag „Dziady“
„Dziady“ ist ein Tag zum Gedenken an die Vorfahren. Dieser Gedenktag wird von Christen seit alters her Anfang November gefeiert. Das Wort „Dziady“ wird aus dem Belarussischen ins Deutsche mit „Großväter“ übersetzt.
„Dziady“ ist eine der ältesten Traditionen der Belarussen, sich an die verstorbenen Vorfahren zu erinnern. An diesem Tag ist es bis heute üblich, auf den Friedhof zu gehen. Am Tag zuvor machte man die Gräber zurecht und räumte zuhause auf, um die Geister der Vorfahren einzuladen und ihnen für die Obhut der Toten zu danken. Danach wusch man sich im Badehaus (Banja) und hinterließ Wasser und Zweige für die Vorfahren. Jede Familie spendete großzügig Almosen an Bettler, die an diesem Tag durch die Dörfer gingen.
Für „Dziady“ werden auch heutzutage noch spezielle Gerichte zubereitet, unter anderem „Kutsja“ (Graupenbrei mit Rosinen), Blini (Pfannkuchen), Spiegeleier und Fleisch. Traditionell werden einige der Speisen und Getränke an einem besonderen Ort für die Toten aufbewahrt.
An diesem Tag versammeln sich die Familien traditionell auf den Friedhöfen, um sich um die Gräber ihrer Angehörigen zu kümmern. Im Gegensatz zu Haloween ist dies ein „heiteres“ Fest des Gedenkens an die Toten.
Kirchen im ganzen Land halten Gottesdienste ab. Die Gebete für die Toten können auch zu Hause gesprochen werden. Es ist üblich, sich all der guten Dinge zu erinnern, die ein Mensch in seinem Leben getan hat, und Gott für ihn und seine Taten zu danken.
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