Ostern in Belarus
Ostern ist neben Weihnachten das älteste und wichtigste christliche Fest.
Mehr als dreiviertel alle Belarussen sind orthodoxe Christen. In diesem Jahr feiern die orthodoxen Christen Ostern am 2. Mai.
Am Samstagabend vor Ostern gehen die Gläubigen in die Kirche zum Gottesdienst, der die ganze Nacht bis zum Morgen dauert.
Traditionell sind die Symbole des Osterfestes der sogenannte Kulitsch (Osterkuchen) und bemalte Eier. Diese Gerichte werden in der Kirche während des Gottesdienstes am Vorabend von Ostern geweiht und nach Hause gebracht.
Osterkuchen sind traditionelle Backwaren auf Hefebasis. Sie werden nach speziellen Rezepten gebacken und schön verziert. Im Gegensatz zum üblichen Hefeteig werden dem Teig für den Kulitsch noch weitere Zutaten zugegeben: Butter, Eier, manchmal auch Sahne statt Milch. Dadurch bleiben die Kulitschen lange Zeit frisch.
Das Osterei ist ein Zeichen für neues Leben. Die Orthodoxen malen Ostereier meist rot an, diese Tradition gibt es schon seit Jahrhunderten. Es gibt eine Legende aus dem Johannes-Evangelium, dass Maria Magdalena dem römischen Kaiser Tiberius ein Osterei als Geschenk brachte, um die Auferstehung Christi zu verkünden. Tiberius antwortete, dass niemand wieder zum Leben erweckt werden könne, so wie ein weißes Ei nicht plötzlich rot werden könne. Und in derselben Sekunde färbte sich das Ei rot.
Kuchen und bemalte Eier nehmen einen Ehrenplatz auf der Festtafel ein. Die morgendliche Mahlzeit nach einer strengen Fastenzeit ist ein wichtiger Moment in der Feier des Osterfestes.