Ein mutiger Gast aus Deutschland
Das Jahr 2020 war eine echte Bewährungsprobe für die Tourismusindustrie. Bereits im Januar hatten wir geplant, eine große Zahl von Touristen zu empfangen, die unser Land aus erster Hand kennen lernen wollten, aber Ende Februar wurde klar, dass diese Saison aufgrund Corona schwierig wird.
Umso überraschender war es, Anfang Juni eine Anfrage aus Deutschland für eine zweiwöchige Tour durch Belarus zu erhalten. Die Ankunft war für Ende August – Anfang September geplant. Bis zum letzten Moment waren wir nicht sicher, ob unser Tourist Johannes kommen würde, aber glücklicherweise hat alles geklappt.
Innerhalb von 2 Wochen besuchten wir fast ganz Belarus.
Das Programm beinhaltete Exkursionen in die Städte Minsk, Witebsk, Braslau, Grodno, und Brest; das Kennenlernen des Provinzlebens in den Städten Glubokoe, Nowogrudok, und Lida; die Besichtigung von Kirchen, Gotteshäusern sowie der Moscheen in Iwje und der Synagogen in Grodno sowie der Schlösser in Mir und Nesvizh. Auch der Natur wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wir wanderten durch die Hochmoore im Reservat „Krasny Bor“ im Norden des Landes, sahen zu, wie Vögel von Ornithologen gefangen und beringt wurden, beobachteten Wisente in der natürlichen Umgebung im Nationalpark Beloweschskaja Puschtscha, wo wir auch Pilze sammelten und der Morgendämmerung mit heißem Tee und Schmalzbroten begegneten. Auch eine Radtour entlang der Braslauer Seen begeisterte unseren Gast. Er hatte zudem die Gelegenheit, das Leben der einfachen Belarussen, ihren Alltag, ihre Traditionen, ihre nationale Küche kennen zu lernen und dabei den ein oder anderen Selbstgebrannten zu probieren. Wir hatten das Glück, am internationalen Festival der ethnokulturellen Traditionen „Call of Polesie“ teilzunehmen, das im Süden des Landes am Ufer des Flusses Pripjat stattfand.
Die Zeit verging wie im Fluge, und ich bin fest überzeugt, dass unser Gast Johannes die freudigen Erinnerungen an seinen Aufenthalt in unserem Land so schnell nicht vergessen wird.